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13 – 1 – 5 (Bar)

Ω

Die Grabinschrift ist nicht erhalten

Ω

»Der letzte Sproß eines altadeligen Geschlechtes, ein tapferer Streiter aus dem deutsch-französischen Feldzuge, Hr. Leutnant Eugen v. Bar, wurde heute im südlichen Friedhofe unter militätischen Ehren zu Grabe getragen. Vor dem Grabe hatte eine Abtheilung des 2. Inf.-Regts. mit dem Musikkorps Aufstellung genommen. Vor dem reich mit Kranzspenden und dem Adelswappen geschmückten, von sechs Gefreiten des 2. Infanterie-Regiments getragenen Sarge schritt die Geistlichkeit von St. Bonifaz mit Hrn. Pater Ruppert Jud, hinter dem Sarge die Witwe, Offiziere und Leidtragende aller Stände. Der amtirende Geistliche gedachte in zu Herzen gehenden Worten des Verstorbenen, der, kaum zum Junker befördert, mit freudigem Herzen in den Krieg zog zur Vertheidigung des Vaterlandes. Im Felde zum Offizier befördert, wurde v. Bar so schwer verletzt, daß er des Königs Rock ausziehen und schweren Herzens zu den Seinen zurückkehren mußte, wo er durch 30 Jahre hindurch schwer an den Folgen seiner Verletzung litt. Er schlug sein Heim in Deggendorf auf, wo er bald eine der beliebtesten Persönlichkeiten wurde. Als der Sarg und mit diesem das Adelwappen in das Grab gesenkt wurde, erwiesen die ausgerückten Mannschaften mit drei Ehrensalven die letzten militärischen Ehrenbezeigungen.«


© Reiner Kaltenegger · Gräber des Alten Südfriedhofs München · 2007-2025